Ernst Albert Hoffmann
Warum schreibe ich?
Mein Berufsleben verlangte keine schriftstellerische Tätigkeit von mir und meine Veröffentlichungen hatten nichts mit Belletristik zu tun. Die Macht der Worte war mir stets bewusst, in dieser Hinsicht traute ich mir aber wenig zu. Im Ruhestand lernte ich eine Germanistin kennen, welche das Schreiben mit einem Handwerk verglich, für beides gibt es Regeln. Schreiben lernt man nur beim Schreiben, meinte ein Freund. An Ratschlägen mangelt es nicht.
Die Beziehungen zu Menschen, mit denen wir zu tun haben, bestimmen unser Wohlbefinden. Erzählungen konzentrieren sich häufig darauf, wie Menschen miteinander umgehen, und sie können Denkanstöße setzen. Das finde ich reizvoll und motiviert mich zum Schreiben.
In welchem Genre möchte ich schreiben?
Manche Kino- und Fernsehprogramme werden so von Krimis und Actionfilmen dominiert, dass man meinen könnte, Menschen lassen sich nur von Gewalt und Straftaten unterhalten, zur Auflockerung noch Sex und Humor. Wenn Pistolen als Alltagsgegenstände auftauchen und Ermordete schon zur selbstverständlichen Ausrüstung einer Story gehören, fehlt mir der Bezug zur eigenen Erfahrungswelt. Die Fragen „wer ist der Täter“ und „was geschah wirklich“ führen zu einem Spannungsbogen, den wir aus vielen Geschichten gewohnt sind und vielleicht sogar erwarten. Der Verzicht auf harte Auseinandersetzungen schränkt ein, bedeutet gleichzeitig eine Herausforderung, Spannung aus anderen Quellen zu schöpfen.